"Macht keiner auf", sagte ich zu meinem Freund Axel. "Sicher, dass das hier ist?"
"Klingel nochmal. Das ist garantiert die richtige Adresse."
Es war Freitagabend. Wir waren jung - und auf dem Weg nach Bielefeld hatten wir einen Abstecher in irgendein Kaff gemacht. Da standen wir jetzt vor einem Einfamilienhaus. Axel hatte gesagt, da macht eine Anne Party und auf der Party würde Maren sein. Maren war Axels Neue. Also, seine Zukünftige. Also, seine zukünftige neue Zukünftige.
"Willst doch nur Maren knallen!", sagte unser Kumpel Johnny, der eigentlich Johannes hieß.
Aber wer will schon Johannes heißen.
"Ja und?", antwortete Axel.
"Nix ja und."
"Siehste. Klingel nochmal."
"Ähm", meldete sich nun so ein Typ zu Wort, den wir unterwegs eingesammelt hatten. "Ich müsste jetzt aber wirklich mal nach Paderborn."
"Hättest ja fragen können, ob wir dahin fahren. Bist ja einfach eingestiegen", machte Axel ihm seine Lage klar.
Ich klingelte nochmal.
"Ihr fahrt gar nicht nach Paderborn?"
"Nein, Bielefeld."
"Das ist die falsche Richtung."
"Kommt drauf an, wo man hin will."
Endlich öffnete sich die Tür.
Ein "Etwas" sah uns durch einen Spalt an. Ein "Etwas", dass uns deutete warum das Wort Akne weiblich ist. Warum es "die Akne" heißt und nicht "der Akne". Wenn Akne eine ansteckende Krankheit wäre, dann hätten wir soeben den Wirt gefunden. Und unter diesem Mondgesicht vermutete ich die Gastgeberin Anne.
"Äh. Hallo. Bist du Akne?" Axel haute mir auf den Hinterkopf. "Äh, Anne?"
"Wer will das wissen?" Sie machte den Mund auf.
Oh mein Gott:
Ihre Zähne hatten auch Akne!
Und Gelbsucht.
Annes Antlitz war wie der abgerissene Kopf eines Motorradfahrers nach einem Verkehrsunfall, an dem man langsam vorbeifährt.
"Ich will das wissen!", sagte Axel.
"Wer seid ihr denn?"
Nur schnell fertig werden hier.
"Äh. Ich bin der Markus, das ist der Axel, das ist der Johnny, der eigentlich Johannes heißt. Aber so will ja keiner heißen. Und das ist ..." Ich drehte mich zu unsere Anhalter. "Wie heißt du eigentlich?"
"Sören."
"Nicht so wichtig. Wir wollen Maren abholen. Wir haben gehört, die ist hier. Hier wäre eine Hausparty."
"Aber die Party ist privat."
"Sehen wir aus, als ob wir geschäftlich hier wären?", fragte Johnny und drängte sich an ihr vorbei. Wir Übrigen blieben unschlüssig stehen. Dann hörten wir Johnny in der Dunkelheit des Hausflurs schreien. Ich stieß Anne beiseite.
"Johnny. Was ist los?", rief ich.
"Stop!", flüsterte Johnny, der kerzengerade im Hausflur stand. "Hier geht es nicht weiter."
Ich sah über seine Schulter und erblickte, was er meinte.....
To be continued.
Markus Freise. Du gehst da raus und alles wird zu Gold.
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